Hormonrezeptor-Proteinkomplexe (HRPKs). Die Systeme der Signalübermittlung in eukariotischen Zellen durch Hormone, insbesondere der Mechanismus der Signal-Transduktion bei G-Protein-gekoppelten Rezeptoren wie dem TSH-Rezeptor sind erst in Ansätzen erforscht. Proteohormone wie TSH zum Beispiel sollen zunächst an extrazelluläre Domänen des Rezeptors und nach einer dadurch bewirkten Konformationsänderung an transmembranäre Bindungsstellen des Rezeptors andocken. Dabei zerfällt das Hormon vermutlich in (3) verschiedene Fragmente. Die weiteren Vorgänge sind meines Wissens nur unvollständig aufgeklärt. Die Mitwirkung von second-messengern wie Inositol Triphosphatase (IP3) und Ca2+ oder DAG sind in der Diskussion. Die spezifische genaktivierende Wirkung von Proteohormonen wie TSH zum Beispiel kann aber – das ergibt sich auch aus der Logik des ALU-Gensystems und seiner Kopplung mit dem REMA-Gensystem - nicht allein auf solche (unspezifischen) second messenger-Systeme zurückzuführen sein. Es müssen Faktoren im Zytoplasma, auf der Kernmembran oder im Zellkern vorhanden sein, die mit dem second messenger interagieren und die eigentlichen Effektoren der Genaktivierung darstellen. Für T-Zellen zum Beispiel wird ein NF-AT genannter Faktor (nuclear factor of activated T-cells) beschrieben, der durch Ca2+ aktiviert wird. Ich vermute, dass diese nuklearen Faktoren zum Teil oder zur Gänze aus Hormon-Rezeptor-Fragmenten bestehen, die bei der Rezeptoraktivierung entstanden sind.
Etwas einfacher liegen die Dinge bei Hormonen, die an Zellkernrezeptoren binden.
Zellkernrezeptoren sind spezielle Rezeptorproteine, die entweder im Zytoplasma oder direkt im Kern liegen – sie sind charakterisiert durch eine hormonbindende und eine DNA-bindende Domäne. Auf der Seite “Virtuelle Ausbildungsplattform Medizin” der Universität Zürich finden sich die folgenden informativen Grafiken:
Der Aufbau von Zellkern-Rezeptoren:207
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